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Intensivmedizin

Auf unserer neurochirurgisch-anästhesiologischen Intensivstation werden Patientinnen und Patienten mit schweren und akut lebensbedrohlichen Erkrankungen betreut. Das Krankheitsspektrum umfasst alle neurochirurgischen Erkrankungen.

Kontakt

Rettungsdienst, niedergelassene Ärzte und zuweisende Krankenhäuser können uns zur Auf- und Übernahme von Patienten über die Notfallnummer (Dienstärztin oder den Dienstarzt) rund um die Uhr erreichen:

0621/383-1628
 

Angehörige können uns über 0621/383-8277 telefonisch erreichen.

Struktur

Die Station verfügt über 12 Intensivbetten mit Beatmungskapazität. Durch die unmittelbare Nähe zur (neuro)radiologischen Abteilung und zum Operationstrakt sind rasche bildgebende diagnostische Verfahren und bei Bedarf operative Eingriffe möglich. Die Intensivstation ist darüber hinaus – auch im Rahmen des Kooperationsnetzwerks NCH3 – für die überregionale Versorgung von Patientinnen und Patienten mit (akuten) zerebrovaskulären Erkrankungen zuständig.

Behandlungsspektrum

Das Krankheitsspektrum umfasst sämtliche neurochirurgischen Erkrankungen und deren (Folge-) Komplikationen sowie Störungen anderer Organsysteme (z.B. Atmung, Herz-Kreislauf) und schwere Infektionen (z.B. Sepsis). Es werden Patientinnen und Patienten sowohl mit schweren und lebensbedrohlichen Erkrankungen behandelt als auch nach komplexen neurochirurgischen Operationen oder neuroradiologischen Interventionen (z.B. Coiling, Stents, Embolisationen) intensivmedizinisch versorgt. Eine besondere Expertise besteht in der Diagnostik und Behandlung zerebrovaskulärer Krankheitsbilder. Zu diesen Erkrankungen gehören u.a. die aneurysmatische Subarachnoidalblutung (SAB), arteriovenöse Malformationen (AVM), durale AV-Fisteln (dAVF), zerebrale Durchblutungsstörungen (z.B. Moya-Moya-Erkrankungen) und intrazerebrale Blutungen.

Unsere fachspezifische, neurochirurgisch-neurologische und intensivmedizinische Kompetenz und die klare Schwerpunktsetzung im Bereich der neurovaskulären Medizin mit entsprechend hohen Fallzahlen tragen entscheidend zu einer hohen Qualität der Versorgung unserer Patientinnen und Patienten bei.

Personal

Die Intensivstation wird – in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin – unter organisatorischer und inhaltlicher Leitung der Klinik für Neurochirurgie geführt. Rund um die Uhr werden unsere Patienten durch ein speziell ausgebildetes ärztliches und pflegerisches Team versorgt. Die zuständigen Oberärzte verfügen über die Facharztqualifikation „Neurochirurgie“ oder „Anästhesiologie“ und über die Zusatzqualifikation „Intensivmedizin“.

Zusätzlich an der Behandlung beteiligt sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Physiotherapie und Logopädie, des Sozialdienstes und des medizinisch-technischen Dienstes. Die Mitarbeitenden sehen sich als multiprofessionelles Team mit gemeinsamen Behandlungsauftrag.

Kooperationen

Es bestehen ein regelmäßiger fachlicher Austausch und eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den anderen Kliniken der UMM. Die Expertise der anderen Abteilungen fließt somit in die Behandlung unserer Patienten ein und gewährleistet eine breite und organübergreifende Versorgung auf höchstem medizinischem Niveau.

Es besteht eine eng abgestimmte Kooperation mit den anderen Intensivstationen und Überwachungsstationen (IMC) der Universitätsmedizin Mannheim. Durch die Möglichkeit einer direkten Verlegung auf Intensivstationen spezialisierter neurologischer Rehabilitationskliniken wird eine optimale Weiterbehandlung von Patienten ermöglicht.

Leistungsspektrum & Ausstattung

Die intensivmedizinische Behandlung erfolgt nach aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften und nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Für die Diagnostik und Therapie akuter zerebraler Erkrankungen stehen zahlreiche moderne apparative Möglichkeiten zur Verfügung. Für die Überwachung des intrakraniellen Drucks (‚Hirndruck‘) können Sonden in das Gehirngewebe implantiert oder Drainagen in das Ventrikelsystem eingebracht werden. Je nach Einzelfall können auch spezielle Spülsysteme (z.B. für die Medikamentenapplikation) angewendet oder Sensoren eingebracht werden, um weitere Informationen zu erhalten (‚erweitertes Neuromonitoring‘). Elektrophysiologische Untersuchungen (z.B. EEG) werden in Kooperation mit der Neurologischen Klinik durchgeführt.

Neben der standardisierten Überwachung des Herz-Kreislaufsystems stehen Möglichkeiten einer differenzierten Beatmungstherapie und eines erweiterten hämodynamischen Monitorings (PICCO) zur Verfügung. Durch die Anwendung der Echokardiographie und Bronchoskopie sowie die Anlage von Drainagen (z.B. Thoraxdrainage) können extrakranielle Komplikationen therapiert werden. Organersatzverfahren (z.B. Hämodialyse bei Nierenversagen) werden in Kooperation mit anderen Fachabteilungen der Universitätsmedizin Mannheim eingesetzt. Patientinnen und Patienten mit ausgeprägtem respiratorischem Versagen und Notwendigkeit einer extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) werden auf der spezialisierten Intensivstation der Kollegen der Anästhesiologischen Klinik betreut.

Weiterbildung & Qualitätsstandards

Zur Sicherstellung der höchsten Behandlungsqualität erfolgen regelmäßige Fortbildungen der Mitarbeitenden und die Aktualisierung der Behandlungsabläufe. Externe und interne Qualitätssicherungsmaßnahmen dienen der Weiterentwicklung und Überprüfung unseres hohen Anspruchs. Durch die Akademie der UMM gibt es zudem eine professionelle Einrichtung zur Aus- und Weiterbildung für Pflegekräfte.

Wöchentliche gemeinsame Visiten auf der Intensivstation mit Kolleginnen und Kollegen des Instituts für Mikrobiologie sowie interdisziplinäre Besprechungen mit der Krankenhaushygiene ermöglichen eine Reduktion von Infektionen und eine Optimierung der Hygienemaßnahmen. Die Intensivstation nimmt an dem nationalen Erfassungssystem KISS (Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System) teil.

Forschung & Lehre

Mit der Durchführung klinischer Studien nimmt die neurointensivmedizinische Forschung einen weiteren akademischen Schwerpunkt an unserer Klinik ein. Die Station ist auch in die studentische Lehre eingebunden.

Angehörige

Angehörige sind für unsere Patientinnen und Patienten wichtige Partner im Behandlungsprozess. Wir wissen um die häufig sehr belastenden Situationen für die Nächsten unserer Patient:innen. Darum bemühen wir uns, Angehörigen soweit wie möglich Besuche zu ermöglichen, in engem Kontakt zu ihnen zu stehen und jederzeit für diese erreichbar zu sein. Dabei möchten wir um Verständnis bitten, dass wir der Versorgung unserer Patientinnen und Patienten höchste Priorität einräumen, und es daher zu Wartezeiten oder Einschränkungen kommen kann.

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